Die Kultur kehrt zurück nach Duvenstedt

 

Nach fast zwei Jahren erstes öffentliches Konzert im Freibad Duvenstedt

Duvenstedter Kreisel vom September 2021

 

Von Christian Bauer

 

 

Wie hatten wir diesen Termin doch herbeigesehnt und uns darauf gefreut. Und wie wir bereits kurz nach Einlassbeginn feststellen konnten, hatten sich offenbar auch viele unserer Musikfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung den Termin sorgfältig freigehalten, um zu unserem ersten öffentlichen Auftritt nach fast zwei Jahren Zwangspause in das Duvenstedter Freibad zu kommen.

Das Wetter hielt sich auch an die Vorhersage und so konnten wir mit gut aufgelegten Musikern ein ebenso gut gelauntesKonzert in den Duvenstedter Sommerabend spielen. Dabei konnten wir eine kleine Premiere feiern: Nachdem wir seit Beginn der Pandemie, wenn überhaupt, stets in zwei Schichten nur mit sehr begrenzter Teilnehmerzahl proben konnten, musizierten wir nun das erste Mal

wieder alle zusammen. Ein ganz neuesGefühl irgendwie ...

Immerhin war im Freibad genügend Platz, so dass sich das Orchester angemessen ausbreiten mit Abstand aufstellen konnte. Auch unsere Freunde von den „Hamburg Caledonian Pipes and Drums“,die wir als musikalische Gäste eingeladen hatten, konnten sich bequem in lockerer Formation dazugesellen.

So konnten die zahlreichen Besucher, die sich familienweise auf der Wiese um das Schwimmbecken mit ausreichend Abstand niedergelassen hatten, ein schönes Sommerkonzert hören, auf das Musiker und Zuschauer viel zu lange hatten warten müssen.

Klaus Schuen begrüßte die Besucher herzlich und verkündete damit zugleich die zumindest vorläufige Rückkehr der Kultur nach Duvenstedt. Von Beginn an war zu merken, dass das Publikum mindestens ebenso hungrig auf den Abend war wie die Musiker. Schon einige Zeit vor dem Einlass trafen viele Familien am Eingang ein, um sich einen möglichst guten Platz auf der Konzertwiese zu sichern und alsbald mit dem Verzehr der mitgebrachten Leckereien zu beginnen.

Mit „Musik ist Trumpf“ als Eröffnungstitel wurde gleich der richtige Ton getroffen und die richtige Richtung für den Abend eingeschlagen, der von fröhlichen und schmissigen Melodien geprägt sein sollte. Der Einmarsch der Piper mit Musik und Fackelschein verbreitete einen ganz eigenen Zauber. Der führte bei dem einen oder anderen Besucher zu Gänsehaut, als beide Kapellen gemeinsam „Highland Cathedral“ und den Klassiker „Amazing Grace“ anstimmten.

Das Konzert verging wie im Fluge und das traditionelle „Trompeten-Echo“, an dessen Ende sich einige Musiker mit hochgekrempelten Hosenbeinen in das Schwimmbecken stellten, kam für viele Besucher viel zu schnell. War jedoch auch die Musik längst zu Ende und die impro- visierte Bühne abgebaut, so blieben doch noch etliche Musiker und Besucher im Freibad, genossen den lauen Abend und ihr leckeres Picknick ebenso wie ausge- dehnten Klönschnack, gute Laune und gute Stimmung.

Bei allen coronabedingten Einschränkun- gen wurde der Abend von Besuchern und Musikern gleichermaßen als in jeder Hin- sicht gelungen empfunden, wie aus zahlreichen Gesprächen herauszuhören war.

Frank Holle von den Pipern äußerte sich anschließend und bedankte sich für dieEinladung zum gemeinsamen Konzert:

„Es macht uns immer sehr viel Spaß mit Euch. In diesem Jahr ganz besonders, da es unser erster Auftritt nach dem Lockdown ist. Hoffentlich im nächsten Jahr wieder. Slainte!“ Dirigent Klaus Schuen erwiderte den schottischen Gruß an die Musikfreunde (Slainte = Dankeschön bzw. Prost), erhob sein Glas und resü- mierte in Richtung der Musiker: „Das warganz ordentlich, was wir hier abgeliefert haben.“ Damit sprach er das höchste in seinem musikalischen Wortschatz verfügbare Lob für die Musiker aus.

War dieses Konzert vielleicht nur ein klei- ner Schritt für die Menschheit, so war es für alle Anwesenden doch ein großer Schritt zu einem „Normalgefühl“.

Zwar können wir jetzt und hier noch kein weiteres Konzert ankündigen, aber so oder so freuen wir uns schon auf das nächste Mal. Und auf Sie!  Wir üben bis dahin möglichst fleißig weiter.

Bleiben Sie bis dahin bitte gesund und uns gewogen.